Ganz im Sinne von Nachhaltigkeit und Tierwohl wirtschaften wir hier in unserer Agrargenossenschaft am Rande der Lewitz. An diesem Standort wird schon seit langer Zeit Landwirtschaft betrieben, und wir tun alles dafür, dass das auch in Zukunft so bleibt.
Die Kernaufgabe des Feldbaus liegt in der Produktion von Futtermitteln für die Tierproduktion. So werden von den knapp 700 ha Dauergrünlandfläche etwa 200 ha für die intensive Futterherstellung genutzt. Des Weiteren werden auf den gut 800 ha Ackerland mehr als die Hälfte der Flächen mit Futterpflanzen bestellt. Die Produktion qualitativ hochwertiger Grundfuttermittel ist hierbei das oberste Ziel. Die nicht intensiv genutzten Grünlandflächen liegen vorrangig auf Niedermoorstandorten und dienen aufgrund der schlechten Bewirtschaftungsmöglichkeiten hauptsächlich als Weideland für unsere Rinder. Durch die Lage der Grünlandflächen und der Flächenausstattung haben wir uns auch dazu entschlossen, an bestimmten Programmen (welche durch die Europäische Union und das Land Mecklenburg Vorpommern gefördert werden) teilzunehmen, die die Extensivierung von Grünlandflächen fördern. Ein geringerer Viehbesatz auf dem Weideland, aber auch eine geringere und terminierte Schnittnutzung soll vor allem den wildlebenden Tierarten eine Chance geben, sich zu etablieren und die Artenvielfalt zu erhalten.
Auf unserem Ackerland haben wir um viele Felder Grasstreifen angesät, die dem Wild gerade während der Erntezeit Nahrung und Rückzugsraum bieten. In einem weiteren Förderprogramm des Landes Mecklenburg Vorpommern bauen wir auf knapp 5 ha eine angepasste Saatmischung an, die vorrangig blütenreiche Pflanzen beinhaltet und den Insekten ein vielfältiges Nahrungsangebot bieten soll. Unsere kargen Sandböden würden einen reinen Marktfruchtanbau aus ökonomischer Sicht nicht rechtfertigen. Daher führen wir unsere Bestände mit einem deutlich geringeren Aufwand, was den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln aber auch Düngemitteln betrifft.
Gerade bei der Ernährung unserer Kulturen setzen wir seit den letzten Jahren immer verstärkter auf die effektivere Ausnutzung unserer wirtschaftseigenen Düngemittel wie Dung oder Gärreste. Auch aktuelle Investitionen haben die verlustarme und bedarfsgerechte Ausbringung der wirtschaftseigenen Dünger im Fokus. Zum einen können wir hierdurch Kosten beim Einkauf mineralischer Dünger einsparen, und zum anderen binden wir so unsere tierischen Abprodukte noch wirkungsvoller in den Stoffkreislauf ein.
Unser neuer Kuhstall –Baujahr 2015- bietet 270 Milchkühen genug Licht, Luft und Platz. Je nach Temperatur, Wind und Regen werden die seitlichen Wickellüftungen automatisch geöffnet, teilweise geöffnet oder geschlossen. Die Liegeflächen sind mit modernen, stark federnden Gummimatten ausgestattet und mit hygienischem Kalk-Stroh-Gemisch übergestreut. Der Platz ist so großzügig bemessen, dass alle Tiere sowohl gleichzeitig fressen als auch liegen können. Kuhbürsten sorgen bei den Tieren für Wohlgefühl.
Die Kühe kalben in einem separaten Stall auf Tiefstreu, in aller Ruhe und mit viel Platz. Unsere hochtragenden Kühe und Färsen können –außer im Winter- auf die Weide gehen. Die Kälber stehen -nach der ersten Lebenswoche im Iglu- in kleinen Gruppen auf Stroh. Um ihnen das Enthornen zu ersparen, setzen wir seit Jahren in der Zucht auf Hornlosgenetik, so dass bei den Kleinen erst gar keine Hörner wachsen.
Wir füttern ausschließlich gentechnikfreie Futtermittel.
Im Interesse der Gesunderhaltung unserer Tiere arbeiten wir eng mit unserer Vertragstierärztin zusammen. Auch die regelmäßige Klauenpflege legen wir in die Hand einer ausgebildeten Fachkraft.
Wir sind QM-zertifiziert und arbeiten und handeln nach dem strengen Qualitätsprogramm unserer Molkerei „Arlagarden“.
Seit Jahrenzehnten liefern wir ausschließlich Milch der höchsten Qualitätsklasse „Güteklasse 1“.
Als ein weiteres solides Standbein und wichtiges Glied in unserem innerbetrieblichen Stoffkreislauf hat sich seit 2012 die Biogasanlage integriert. Entsprechend den Vorgaben des EEG 2012 setzen wir vorrangig Gülle, Mist aber auch Mais ein. Durch die Vergärung dieser sogenannten Substrate produzieren wir etwa 4,5 Mio. Kilowattstunden im Jahr. Diese Menge reicht theoretisch aus, um 1000 Haushalte mit Elektrizität zu versorgen, ohne auf fossile Energieträger zurückgreifen zu müssen.
Als großer Landwirtschaftsbetrieb werden wir oft kontrolliert:
EU (Cross Compliance), StALU, Amtstierarzt, QM, Arlagarden, Arbeitssicherheit, LKV Milchkontrolle, LKV„Herstellung von Lebensmitteln ohne Gentechnik“. Die Ergebnisse bestätigen offiziell, was wir für uns längst wissen: dass wir doch ganz viel richtig machen. Schön wäre es, wenn auch unsere Produkte endlich angemessene Marktpreise erzielen würden.